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Es war ein sehr heißer, drückender Sommertag im August. Ich hatte ein gelb-blaues Kleid an, dessen Rücken ich auf der 15-minütigen Fahrt zum Erstgespräch durchschwitzte. Mein Iphone4, welches Ma****** mir zu meinem 18. Geburtstag geschenkt hatte, überhitzte und schaltete sich aus – die Überforderung, die sich daraus ergab, sorgte für noch mehr Schweißausbrüche. Ich brauchte Navigation. Ich weiß nicht wie, aber ich kam an. Durchgeschwitzt und schnell auch mit tränennassem Gesicht. Ich kann meine Therapeutin rückblickend nicht anders beschreiben als „für viele Jahre mein Schutzengel“.
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"Gibt es eine Kugel in dem schwarzen Meer des Universums, auf dem noch eine Ili***** lebt? Wie geht es dieser Ili***** wohl? Hat sie die gleichen Probleme wie ich?" Mir schwirrte der Kopf, kurz vor Ohnmacht der Körper. Ich suchte nach Antworten und stellte mir vor, wie es sein könnte: eine freie Ili*****. Eine Ili*****, die nicht albanisch sein muss, die nicht jeden Sommer in den Kosovo muss, sondern mit ihren Freundinnen in den Sommerferien auf dem Spielplatz spielen würde. Eine Ili*****, die mit Jungs reden und spielen darf. Eine Ili*****, die nicht nur heimlich im Zimmer tanzt, sondern vor Publikum.
In der Grundschule schrieb ich Geschichten und las sie in meiner Klasse laut vor. Meine erste Geschichte hieß „Mox, das kleine Monster“. Über ein Monster, das sich in den Himmel träumte, nur um dann zu sehen, dass es unten auf der Erde doch ganz gut war.
Hatte ich Todessehnsucht?
Mox war in der realen Welt ein Kuscheltier, das ich als Werbegeschenk beim Real bekommen hatte. Es war schwarz, rund, mit nur einem Auge und weißen Schnüren als kurzes, zerzaustes Haar. Ich habe mich mit ihm angefreundet und drückte ihn sehr oft und sehr fest in meiner Hand. Wo lebt ein solches, andersartiges Wesen? Als ich meine Geschichte schrieb, legte ich Mox an die Kante des Computerbildschirms und stellte mir vor, was es mir erzählte. Mox lebte auf einem Schrottplatz, wo es viel Matsch, Blech und kaputte Autoreifen gab. Er blickte oft in den Himmel und stellte sich vor, wie es wohl wäre, dort auf diesen weichen, weißen Wolken im hellblauen Himmel zu leben. Er wünschte sich jeden Abend vorm Schlafen, dass der Himmel sein neues zu Hause sein würde, und siehe da, eines Tages erwacht er im Himmel. Mox beginnt schnell an seinem Wunsch zu zweifeln. Er hatte sich den Himmel anders vorgestellt, doch die Wolken schmeckten nach nichts und seine Familie war auch nicht bei ihm. Er fühlte sich schnell einsam und blickte nach unten auf seinen Schrottplatz. Was würde er dafür geben, noch einmal in eine Matschpfütze zu springen und einen Autoreifen zu essen. Irgendwie schaffte er es wieder zurück, ich beschrieb nicht genau, wie. Ich schrieb sogar eine Moral der Geschichte auf. Sowas wie: "Da, wo man ist, ist es gut."
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Es half nicht besonders, als mein Schutzengel mir predigte: „Du bekommst nicht das, was du wünschst, sondern das, was du brauchst.“
Ich wünschte mir häufig dasselbe: Dass ich nicht aufwachen würde, dass ich auf einem anderen Planeten leben würde, dass ich mit den Sternen reden könnte. Dass ich endlich weiß, wofür ich auf dieser Erde bin.
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Es war ein sehr heißer, drückender Sommertag im August. Ich hatte ein gelb-blaues Kleid an, dessen Rücken ich auf der 15-minütigen Fahrt zum Erstgespräch durchschwitzte. Mein Iphone4, welches Ma****** mir zu meinem 18. Geburtstag geschenkt hatte, überhitzte und schaltete sich aus – die Überforderung, die sich daraus ergab, sorgte für noch mehr Schweißausbrüche. Ich brauchte Navigation. Ich weiß nicht wie, aber ich kam an. Durchgeschwitzt und schnell auch mit tränennassem Gesicht. Ich kann meine Therapeutin rückblickend nicht anders beschreiben als „für viele Jahre mein Schutzengel“.
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"Gibt es eine Kugel in dem schwarzen Meer des Universums, auf dem noch eine Ili***** lebt? Wie geht es dieser Ili***** wohl? Hat sie die gleichen Probleme wie ich?" Mir schwirrte der Kopf, kurz vor Ohnmacht der Körper. Ich suchte nach Antworten und stellte mir vor, wie es sein könnte: eine freie Ili*****. Eine Ili*****, die nicht albanisch sein muss, die nicht jeden Sommer in den Kosovo muss, sondern mit ihren Freundinnen in den Sommerferien auf dem Spielplatz spielen würde. Eine Ili*****, die mit Jungs reden und spielen darf. Eine Ili*****, die nicht nur heimlich im Zimmer tanzt, sondern vor Publikum.
In der Grundschule schrieb ich Geschichten und las sie in meiner Klasse laut vor. Meine erste Geschichte hieß „Mox, das kleine Monster“. Über ein Monster, das sich in den Himmel träumte, nur um dann zu sehen, dass es unten auf der Erde doch ganz gut war.
Hatte ich Todessehnsucht?
Mox war in der realen Welt ein Kuscheltier, das ich als Werbegeschenk beim Real bekommen hatte. Es war schwarz, rund, mit nur einem Auge und weißen Schnüren als kurzes, zerzaustes Haar. Ich habe mich mit ihm angefreundet und drückte ihn sehr oft und sehr fest in meiner Hand. Wo lebt ein solches, andersartiges Wesen? Als ich meine Geschichte schrieb, legte ich Mox an die Kante des Computerbildschirms und stellte mir vor, was es mir erzählte. Mox lebte auf einem Schrottplatz, wo es viel Matsch, Blech und kaputte Autoreifen gab. Er blickte oft in den Himmel und stellte sich vor, wie es wohl wäre, dort auf diesen weichen, weißen Wolken im hellblauen Himmel zu leben. Er wünschte sich jeden Abend vorm Schlafen, dass der Himmel sein neues zu Hause sein würde, und siehe da, eines Tages erwacht er im Himmel. Mox beginnt schnell an seinem Wunsch zu zweifeln. Er hatte sich den Himmel anders vorgestellt, doch die Wolken schmeckten nach nichts und seine Familie war auch nicht bei ihm. Er fühlte sich schnell einsam und blickte nach unten auf seinen Schrottplatz. Was würde er dafür geben, noch einmal in eine Matschpfütze zu springen und einen Autoreifen zu essen. Irgendwie schaffte er es wieder zurück, ich beschrieb nicht genau, wie. Ich schrieb sogar eine Moral der Geschichte auf. Sowas wie: "Da, wo man ist, ist es gut."
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Es half nicht besonders, als mein Schutzengel mir predigte: „Du bekommst nicht das, was du wünschst, sondern das, was du brauchst.“
Ich wünschte mir häufig dasselbe: Dass ich nicht aufwachen würde, dass ich auf einem anderen Planeten leben würde, dass ich mit den Sternen reden könnte. Dass ich endlich weiß, wofür ich auf dieser Erde bin.