08.03.2025
Sabine weißt du noch, wie wir meine erste eigene 1-Zimmer Wohnung weiß gestrichen haben? Die Wände waren vorher einfach dunkelrot gestrichen. Ich erinnere mich auch wie wir diesen Pfirsich-orange-farbenen Ton für die eine Wand zusammen im Baumarkt ausgesucht haben. So wie in Filmen, wo Paare zusammenziehen und es so Baumarktszenen gibt. Oder war das nur bei der Reality TV Sendung „Unsere erste gemeinsame Wohnung“ so, dass es solche Szenen gab?
Little did we know, dass diese erste eigene Wohnung mein finanzieller Ruin für meine 20er bedeuten würde. Ich hab unterschätzt wie teuer große Städte sind. And I paid for it. Ich kann nicht aufzählen, wie oft ich mich gefragt hab, ob ich irgendwann verhaftet werde, weil ich straight up aus meinem Dispo gelebt habe. In Berlin hatte ich oft das Gefühl, dass Menschen das romantisiert haben im Dispo zu sein. Ich hatte keine romantischen Gefühle dazu, nur Panik.
07.03.2025
Ich merke dass sich etwas in mir verändert. „Meine Welt ist im shake“ singt Maurice Ernst mal. Ich habe innerliche Erfahrungen, die klitzeklein sind, aber sich anfühlen, as würden sie viel in mir bewegen. Ich merke, dass ich die letzten Jahre echt gestrampelt habe. Ich konnte nicht damit umgehen nicht zu wissen, was die Zukunft bringt. Wer ich sein werde. Wann ich sein werde, wer ich wirklich bin. Dass ich mal sterben werde. Aber ich war immer ich. Und ich kann jetzt grade auf meine „Fehler“ blicken und mich nicht so stark dafür verurteilen. Ich hab mich für Missgeschicke, verletzte Gefühle, verplante Pläne immer so gerügt. Gerügt, gewürgt, gehasst. Wie oft habe ich gesagt: „Ich bin mir sicher, dass ich das so und so machen werde“ oder „Ich bin mir ganz sicher, dass ich das und das will und das und das überhaupt nicht in Frage kommt“. Und dann passiert das Leben und plötzlich befindet man sich im Widerspruch zu dem, was man so stolz verteidigt hat. Ich will nicht denken, dass ich keine Ziele und Ideale haben sollte oder darf. Aber ich fühle, dass sich etwas in mir öffnet, was mir sagt: „Zuck mal mit den Schultern“. Es ist okay, wenn ich nicht immer felsenfest in meinem Charakter und meinen Entscheidungen bin. Ich lerne jeden Tag dazu, ich möchte mich nicht schlecht behandeln. Ich möchte mich nicht minderwertige fühlen. „Diese Welt ist im change shu sha shu sha“ (Bilderbuch)
06.03.2025
Heute habe ich ein neues englisches Wort gelernt: to coalesce - verschmelzen, zusammenwachsen, zusammenfließen. Es ist eins dieser Worte die sowohl in ihrer Aussprache als auch in Ihrem Aussehen so gut wiederspiegeln, was sie sagen. Coalesce erinnert mich an Korallen im Wasser. Corals in the sea. Siehst du wie die Buchstaben um das Wort bildlich zu beschreiben schon im Wort stecken? Schön oder? Ich finde das deutsche Wort zusammenfließen auch sehr schön, es ist auch ein sehr bildliches Wort. Ich stelle mir vor, wie dünne Wasserlinien ineinander laufen…
05.03.2025
„All the people look at me like I’m a little girl.“ Wann und wie ist man endgültig autonom? - nie. Nie. Nie. Weil man ist immer in der ein oder der anderen Art abhängig. Ist das Gegenteil von Autonomie Abhängigkeit? Ich denke in den letzten Tagen immer mehr darüber nach, dass es kein Endpunkt gibt. Als 9/11 passiert ist, war ich mini. Ich saß ganz nah am Fernseher und es wurden immer wieder die gleichen Bilder gespielt. Ich weinte. Mein Bauch tat weh davon und ja, auch mein Herz. Ich konnte einfach nicht begreifen, was ich da sah. Konnte nicht begreifen, wer sowas tun würde und vor allem WARUM? Ich wartete immer gespannt auf die Aussagen der Nachrichtensprecher:innen, wartete auf Antworten und Begründungen, die mich Ruhe finden lassen würden. Aber nichts machte Sinn. Die Bilder die gezeigt wurden, wurden von dem Song „Only Time“ von Enya hinterlegt. Hab ich mir das eingebildet oder war das so? Dieser Song jedenfalls traf mich mitten ins Herz in diesem Kontext und ich weinte. Ich weinte und weinte und weinte… Was ist das? Diese Machtlosigkeit wenn Grausames passiert. Wie nennt man das? Ich kann nicht autonom sein, wenn andere es nicht sind. Es ist eine schwere, bittersüße Autonomie dann. Anyways, immer wenn man denkt, schlimmer wird nichts, kommen neue Sachen dazu. Vampire Weekend hat das mal in nem Song so gesagt: „But every time a problem ends / Another one begins“. Im song „Harmony Hall“. Guter Song. Ich glaube ich verstehe das auch langsam. Ich verstehe, „das Leben ist keine Einbahnstraße“ (Papa). Mein Vater sagt das echt oft. Ich wollte nie wahrhaben, dass es nicht immer perfekt läuft, dass man nie perfekt sein wird, dass ES nie perfekt sein wird. Aber langsam, doch ganz langsam, versteh ich das im Herzen. Ich will 9/11 damit nicht verharmlosen… aber meine Gedanken neigen zu Extremen, um zu verstehen.
03.03.2025
Wie rebellierst du? Klassische Jugend Rebellionen sind laut aller Menschen rauchen, kiffen, sex und drogen. Alles exzessiv viel. Ich rebelliere zur zeit mit prokrastination. Aber wie bei jeder schlecht durchdachten Rebellion richten sich die negativen folgen an sich selbst statt an das problem. Das problem ist, papa hatte recht: man sollte nicht zu lange studieren, sonst wird es immer schwerer abzuschließen. Ich konnte in meinem ersten Studium meine Matrikelnummer auswendig aufsagen, aufschreiben und denken. Für mein zweites Studium hab ich es trotz der vergangenen Jahre nicht zustande gebracht mir sie zu merken. Ich hole sie bei jedem Formular, zu jeder Prüfungsanmeldung oder email, nochmal irgendwo hervor - ich will nicht wissen, wie oft ich mir meine Immatrikulationsbescheinigung runtergeladen habe, um mir die Nummer anzugucken, abzugucken, abzutippen. Aber immer noch nichts. Es ist März 2025. in den nächsten tagen wird sich entscheiden, ob ich endlich endlich endlich endlich fertig studiert hab. ILLE, es ist zeit!!!
02.03.25
Ich bin krank geworden, einfach Magen Darm Virus. Bin ich die einzige, die manchmal wenn sie sich am liebsten krank zur Arbeit gemeldet hätte, fast geschrieben hätte: sorry, ich kann heut nicht kommen, ich hab Magen Darm. Anstatt: sorry, ich kann heute nicht kommen, ich bin krank.
Ich hab ersteres noch nie geschrieben, weil ich nicht wusste wie sich Magen Darm anfühlt, wie lange es andauert und so. Aber meistens wenn ich darüber nachdachte zu schreiben, dass ich Magen Darm hatte statt zur Arbeit zu gehen (wir reden hier über Nebenjobs ohne Verantwortung), musste ich mich schon hart hinterfragen, like: wow, was ist los? Ist es wirklich so schlimm zu diesem Job zu gehen? Hasst du es da so sehr? Fühlst du dich wirklich so unwohl da? In 9,5 von 10 Fällen bin ich trotzdem zur Arbeit obwohl ich anscheinend lieber krank gewesen wäre als hinzugehen. Und in den 0,5 von 10 Fällen hab ich das Wort Magen Darm Virus nie benutzt. Magen Darm ist Horror. Ich empfehle es keinem. Weder als Ausrede noch als echte Erfahrung. That being said, es geht überraschend schnell vorbei.
25.02.25
Weißt du noch als wir in unseren Einzelbetten in unserem Zimmer lagen und uns gefragt haben, wie unser Leben aussehen wird wenn wir erwachsen werden? Weißt du noch wie wir uns fragten, ob wir jemals ohne unsere Eltern in eigenen Wohnungen leben würden? Weißt du noch wie utopisch uns das erschien? Weisst du noch wie weit weg? Weißt du noch wie groß die Sehnsucht nach der Freiheit sich angefühlt hat, wie sie den Raum eingenommen hat, uns umhüllt hat, bis wir einschliefen - Nacht für Nacht. A e din ma?
23.02.25
Ich sag voll oft und automatisch zu weiblich gelesenen Personen „girl“. Das geht auch manchmal super schnell, nach dem ersten „Hallo“ sagen. Personen „girl“ zu nennen, ist für mich Zeichen der Anerkennung und Zuneigung. Ich frage mich aber immer mehr, ob Personen, die ich „girl“ nenne, denken, dass ich ihr Gender unreflektiert bestimme, ohne nachgefragt zu haben, wie sie sich identifizieren. Manchmal sag ich mittlerweile nach meinem affektivem „girl“ auch direkt dahinter: „Oh sorry“ und lache. Die meisten bestätigen mir dann, dass es okay ist sie „girl“ zu nennen und dann steigere ich meine Zuneigungsform auf „bitch“ um.
22.02.24
Du kannst mir sagen, was du willst, aber in der Musikbubble gönnt keiner irgendwem etwas. Die Ellenbogen und Fäuste mit denen gekämpft wird sind spitz und knochig, das Lächeln steif und trügerisch, die Gewinner wie so oft Männer. Ich dachte Musik ist Kunst, aber at this point ist Musik nichts weiter als Ware, die verkauft werden muss. Zahlen bestimmen deinen Wert, nicht die Geschichten, die du erzählst.
Ich bin geprägt von einer naiven, vertrauensvollen Haltung Menschen gegenüber. Ich gehe immer erst davon aus, dass Menschen zusammen statt gegeneinander arbeiten wollen. Aber wo Kunst stattfindet, gibt es auch Bewertung. Wo Bewertung ausgesprochen wird, herrscht Vergleich. Im Vergleich gibt es nur Gewinner und loser, cool und uncool. Fuck being cool. Fuck you. Cool heißt, anti sein. Cool heißt, sich selbst zu wichtig nehmen. Cool heißt, egoistisch zu sein und unehrlich zu sich selbst. Cool ist kalt und unnahbar. Warum ist unnahbar sein wichtiger als gesellig zu sein? Wo sind meine Leute??
Ich spüre Hass in mir wo Liebe sein sollte, ich fühle Schmerz statt Glück. „Ich fühl mich manchmal einsam und allein“…
15.11.24
Ich zieh mir deine Haut an, leg mich darunter, bis ich nicht mehr atmen kann
Ich bin clever, also depressed
23.10.24
Vielleicht ist umziehen doch eher eine Sache von drei bis vier Wochen anstatt einer Haurukaktion...
17.10.24
Ich will gleich Porridge essen. Ich bin heute sehr traurig gewesen, aber das darf ich ja auch. Ich habe viel geweint. Wahrheit und Realität scheinen/sind so subjektiv. Ich möchte dankbar sein, aber ich denke viel darüber nach, was andere sagen/denken könnten und das hält mich beschäftigt und unzufrieden. Ich möchte neue peanut butter. Mehr möchte ich nicht schreiben. M. meinte, dass ich über andere so viel nachdenke erinnert sie an Mama und Papa und dass ich deren Denkweise komplett adaptiert habe. Das ist mir dann auch schon aufgefallen. Wie kann ich dafür sorgen, dass ich aufhöre mich so zu zermürben? Warum habe ich so viel Angst und wovor? Shayna Klee sagt, sie möchte Entscheidungen aus einem Ort der Liebe und nicht der Angst treffen. Louis Friedmann Thiele sagt "Angst ist kein guter Berater." So ein berühmtes self-help book sagt "Feel the fear and do it anyways." Und was sage ich?
It's gonna be okay, illy, I got u <3
14.10.24
Ich hab mal nem Jungen in die Eier getreten
13.10.2024
Ich dacht es ist Frühling
Doch er war in meinem Herz
09.10.2024
Hallo an alle die zuschauen und sich nicht bemerkbar machen
05.09.2024
"Ich bin dir peinlich," sagt er.
"Ja, weil du siehst aus wie ein Ritter und ich habe dich noch nie jemandem vorgestellt, aber dafür zu sehr von dir geschwärmt."
03.10.2024
Es gibt 3555 presets beim Alchemy und ich wollte die heute mal alle ausprobieren. Konnte auch nicht widerstehen und habe immer und immer größere sound-piles gebaut.
I’ll accept me
I will
I will
29.09.2024
A dad playing ken while his daughter plays barbie... don't know how to feel about it.
28.09.2024
WHO said I couldn’t make it??? Went from 70 followers to 81 in 3 weeks
Follow me because:
• I make super cool/ sad experimental electronic music/indie pop
• Am teaching myself to produce music on my own
• Am learning how to promote projects that mean the world to me!!
19.09.2024
This is your sign to listen to illes music
15.09.2024
Hab heut den ganzen Tag mit bu verbracht, war voll geil. Den Rest des Abends verbringe ich damit uralten Männern beim Shakespeare spielen zuzugucken. Manchmal vergesse ich, wie viel es mir gibt mit
Menschen zu sein die ich liebe und die mich kennen.
Das wars
14.09.2024
Ich wünschte, ich hätte „nein“ niemals als Antwort aktzeptiert. Ich wünschte, ich hätte mich trotz allen Widrigkeiten mehr durchgesetzt. Aber wie viel kann ein Mensch, vor allem wenn er noch jung ist, ertragen? Wie viel Durchsetzungsvermögen ist möglich, wenn man limitiert wird? Ich durfte nicht zum Ballet gehen, obwohl Tanzen meine größte Leidenschaft war, seit ich auf meinen eigenen Füßen stehen konnte. Ich wusste schon damals, dass ich nicht Prima Ballerina werden wollen würde, aber dass ich die Techniken des Balletts brauchen würde, um eine gute Tänzerin zu werden. „Nein, deine Füße gehen davon kaputt – weißt du eigentlich, wie kaputt die Füße von Ballerinas sind?“
Stattdessen „durfte“ ich mich bei der Musikschule anmelden – Geige oder Klavier, das waren meine Optionen. Ich fand beides nicht anregend, ich wollte zum Ballett. Aber hey, besser als gar nichts tun, dachte ich mir. Was tun, wenn deine Eltern nein sagen? Wie hätte ich reagieren müssen? Ich war eingeschüchtert davon, dass sie überhaupt nein sagten. Ich fühlte mich damals schon zu alt, so 10/ 11 Jahre war ich, ich wusste, dass es Tänzerinnen gab, die schon mit 3 zum Ballett geschickt wurden. Aber ich redete mir ein „Vielleicht bist du nicht zu alt... ja klar, du wirst bestimmt eine der älteren sein, aber du kannst es schaffen, wenn du dich genug anstrengst.“ – Nein.
Ich habe es in der Musikschule gehasst, weil ich Geige gelernt habe und es war einfach überhaupt nicht mein Instrument oder meine Ausdrucksweise. Ich wollte tanzen. Ich wollte immer tanzen. Jeden einzelnen Tag, für mehrere Stunden am Tag, tagträumte ich vom Tanzen. Ich habe dann irgendwann einfach selber getanzt, mir selber Choreografien ausgedacht und in der Schule aufgeführt. Die Choreografien sind sehr eindimensional, mir fehlte einfach die Technik und mir fehlten die Skills mir die Technik beizubringen. Aber ist das nicht auch viel verlangt von einem Kind? Sich selbst Tanztechniken beizubringen? Und ja, ich bin weit gekommen mit meinen eigenen Choreografien, ich durfte eine eigene Tanz AG leiten und auch im Fitnessstudio unterrichten, aber so Spaß mir das auch gemacht hat, so sehr fühlte ich mich immer eines: mangelhaft.
Es ist Ironie, dass ich beim Fitnessstudio gekündigt wurde, weil ich keine Tanzausbildung hatte und jemand mit Tanzausbildung stattdessen engagiert wurde. Ich war zu dem Zeitpunkt 18 und ich hörte auf zu tanzen. Ich war an meinem Limit angekommen. Mein Limit an Resilienz und Selbstbewusstsein und do it yourself. Ich wollte nichts mehr als damals darauf bestanden haben zum Ballett zu dürfen. Ich will auch jetzt nicht mehr, als dass ich darauf bestanden hätte. Ich bin jetzt 28. Ich habe nie mehr Choreografien entwickelt im großen Stil und irgendwo mit Mitte 20, haben auch meine Choreografie Tagträume – meine reichste Ressource für Inspiration – einfach aufgehört. Manchmal versuche ich es noch in meinem Kopf, aber es geht nicht. Die Verbindung ist abgebrochen. Zu schmerzhaft die Bilder, die ich niemals im echten Leben umsetzen werde – weil ich es nicht kann. Ich bin traurig über ein verlorenes Leben, das ich nie gelebt habe. Ich bin traurig, dass ich nicht nachholen kann, was mein Herz so sehr begehrt hat. Ich werde nun wie eine erwachsene drecksperson am schreibtisch sitzen und bücher wälzen und auf screens schauen... ich mache das, was in der gesellschaft als normal anerkannt ist. In meinem kopf werde ich immer die erinenrungen daran tragen, dass ich zu was anderem bestimmt war. Aber mein körper ist nun schlapp, ausgehöhlt. Nur noch da um mich von a nach b oder vom sofa ins bett zu tragen. Wie deprimierend. Ich weiß nicht was ich mit dieser erkenntnis soll. Ich weiß nicht....
12.09.2024
Meine Flip Flops liegen heute noch unter meinem Schreibtisch, so wie ich sie zuletzt ausgezogen habe. Ich hab mir seit es warm geworden ist dieses Jahr häufig Gedanken darüber gemacht, was für Flip Flops ich für den Sommer haben möchte. Immer wieder hab ich online tabs dazu geöffnet, auf der Havaianas oder Crocs Seite gestöbert und auch immer die gleiche Paare in einem neuen tab geöffnet, bis ich am Ende des Tages wieder beschloss, sie nicht zu kaufen. 40€ für Flip Flops. Das ist nicht meine Preisklasse. Sadly. Im Zuge meiner Recherche habe ich auch rausgefunden, dass es actually eine Marke gibt, die Flip Flops heißt und diese auch verkauft. Maybe also die Gründer dieses Kultschuhs. Lol.
Ich - so wie viele andere heute auch - habe mich sehr darüber gewundert wie kalt es ist. 10 grad heute morgen… vorgestern wäre ich für meinen Weg zum einkaufen einfach kurz in meine Flip Flops geschlüpft (schwarz, 3,99€, vom Decathlon), heute musste ich Socken anziehen :( ich hasse Socken wie die Pest!
10.09.2024
ich frage mich, ob ich nach meinem Abschluss wirklich mehr zeit für meine eigenen Projekte haben werde oder ob dann plötzlich die Arbeit dazwischen kommt. ich hab so ne Angewohnheit mich immer mit zu vielen Sachen vollzuballern. ich weiss ja jetzt schon dass ich ab Januar ehrenamtlich in einem kuratorischen Kunstprojekt mitarbeite, zwei mal die Woche Therapie haben werde und im besten fall noch ein Volontariat beschreite... wie viel zeit hab ich da noch? aber gut, die Therapie ist eher morgens. das Kuratorium vielleicht 1-2 mal die Woche? und ich könnte mir ja einen Stundenplan schreiben für die zeit, die mir nach dem volo noch übrig bleibt? ich will irgendwie YouTube videos machen, weil mir das spass macht mein leben zu dokumentieren, ähnlich wie ein Tagebuch. ich komme nur nicht zum schneiden zur zeit. ich will auch gerne nochmal Julia cameron's artist way machen, weil mich das beim ersten mal schon weit gebracht hat und ich bis heute noch davon zehre... hm... balance?
03.09.2024
Ich hab Bauchschmerzen. Wie soll ich mich erklären auf der Bühne? Ich würde gerne prägnant zusammenfassen, was ich denke und fühle - worum es in meinen Songs geht, aber es geht nicht. Ich fühle mich in der Pflicht dafür Worte zu finden, aber umso mehr ich darüber nachdenke, desto höher wird mein körperlicher Schmerz. Ich will weder nur sagen: wusstet ihr dass es im Kosovo keine Frauenrechte gibt? Noch will ich sagen, es fühlt sich scheiße an, dass ich in einem Land lebe in dem der Fremdenhass steigt. Wusstet ihr, dass ich Angst habe im gleichen Alter wie meine Eltern auswandern zu müssen? Dass ich Angst habe dass alle meine Bemühungen mir hier ein Leben aufzubauen gescheitert sind? Dass ich mir manchmal wünschte ich wäre einfach im Kosovo aufgewachsen, dann wäre ich wenigstens nicht in zwei gespalten. Dass ich die patriarchalen Werte aus der kosovarischen Kultur aber verabscheue und auch hasse dass viele Kosovo Albaner sie weiter in sich tragen. Ich hasse es traurig zu sein, ich hasse es traurige Musik zu machen, aber es ist traurig migrantische Wurzeln zu haben.
31.08.2024
Meine eltern waren wegen allem immer irgendwie so streng for no reason. Es gab die großen sünden, wie: du darfst nicht mit jungs befreundet sein und dein partner (an partnerin ist schonmal überhaupt nicht zu denken gewesen) muss albanischer herkunft sein. Aber dann gab es auch so kleine sachen, wo ich jetzt grade wirklich so bin: hm, really? Als ich in der ersten klasse war, sind wir mit meiner 6-köpfigen familie in ein haus gezogen. Das haben papa und mein onkel selbst gebaut, die hatten damals eine gemeinsame baufirma. Das war so aufregend, ich war so häufig bei dieser baustelle und ich erinnere mich immer noch an den duft meines zimmers, als ich es zum ersten mal bezogen habe. Okay, unseres zimmers, ich hatte kein eigenes lol. Aber ich schweife ab. Als kind geht man ja tendenziell schon eher früh schlafen. Was ist da so wohl das späteste wann man wach ist? 22 uhr? Wenn ich mal schlechter schlafen konnte oder nicht durschlafen konnte, bin ich – insegsamt eher selten – nach unten ins wohnzimmer, um zum beispiel nochmal ein glas wasser zu trinken. Aber der weg in dieses wohnzimmer war immer mit so einer riesigen anspannung verbunden, herzrasen, schwitzige hände... und meistens hab ich dann die türklinke des wohnzimmer ganz ganz langsam runtergedrückt, damit sie keine geräusche macht. Ich malte mir immer aus, dass ich angeschrien werde, weil ich wach bin, weil ich unten bin. Ich finde diese angst rückblickend so traurig und lustig zugleich. Aber wir wurden echt viel angeschrien, für kleine dinge, für große, für mittlere. Und ich hasse es angeschrien zu werden. Ich schreie selber viel glaube ich. Ich hasse das. Jedenfalls war der weg von meinem dunklen kinderzimmer, runter ins wohnzimmer – auch in dunkelheit, denn an licht im flur anmachen war kaum zu denken für mich – immer so ne kleine mission, eine mutprobe. Und wenn ich dann, die türklinke in der hand, ganz leise und viel zu langsam die tür zum wohnzimmer öffnete, strahlte mir ein gemütliches stehlampen licht entgegen und meine eltern, die zusammen vor dem fernseher saßen. Sie waren dann immer sehr zart „oh, was ist denn? Oh, ist alles gut bei dir?“ – „ja, also ich wollte nur was trinken.“
Wenn ich doch eigentlich erwartet hätte „lugati nates (nachtgeist), was machst du denn jetzt hier? Wieso bist du wach? Immer das gleiche mit euch, ihr seid verrückt, keni me ma nxjerr spirtin...“ ihr werdet mir mein geist aus dem körper ziehen. Ein wenig dramatsich oder? Jetzt bin ich erwachsen, ich kann aufstehen und schlafen wann immer ich will
30.08.2024
„Baby schenk mir wein ein, baby baby schenk mir wein ein...“
Mein vater hat von alkohol immer migräne bekommen, und wir reden nicht von so exessivem saufen sondern von so einem glas bier. Deshalb hat er nie bier getrunken. Wein ging aber, aber manchmal eben auch überhaupt nicht. Der punkt ist; ich hab mir immer gewünscht, dass ich nicht auch so sein würde, weil es sah immer nach so viel spaß und genuss aus für die leute, die trinken konnten ohne health hazard.
Ich vertrag auch nix. Ich versuche es immer und immer und immer wieder und jedes mal bin ich dead. So ne scheisse. Ich will eine saufende baddie sein manchmal... ich mag sekt auf ice. Ice cube auf meiner haut... mir ist schlecht, ich hab kreislauf, ich fühl mich alt und unsexy. Nicht trinken ist unsexy, das ist die message, die ich in mir hab. Letztens hat A. mir erzählt, sie möchte das mit dem alkohol besser kontrollieren und nicht immer trinken, weil alle anderen trinken. Ich finde es gut, dass sie darüber reflektiert, aber alkohol ist so ne bitch, man entkommt ihr nicht. Sie ist überall und sie kommt in verschiedenen farben und mit ice würfeln... ich wünschte, ich könnte grade sekt auf ice, dann einen aperol, dann ein whisky sour – die haben immer diese übel krassen großen ice cubes, damn – dann ein dark & stormy, dann ein cuba libre, dann ein, nein zwei espresso martini, dann noch irendwas mit vanille, nein, noch ein whisyk sour, damn... ich will das jetzt alles hinteinander trinken, jetzt und hier, 8.33 uhr. Ich will das wirklich. Aber ich kann das halt nicht. Keiner kann das wirklich, wenn wir ehrlich sind.
29.08.2024
Hab schon immer viel zeit allein verbracht - erst als ich angefangen habe zu studieren und nicht mehr zuhause gelebt habe, hab ich mich richtig regelmäßig mit freundinnen getroffen. Mit übernachten. Mit so lange draussen bleiben wie ich wollte, ohne autokennzeichen checken, ob das jemand sein könnte, der mich nicht draussen sehen durfte. Travis scott singt in nem song mit kid cudi
„Balance, find your balance
God said it's my talent
Sprinkle a little season on the salad”
Ich habe diese balance zwischen freundschaft und freizeit und arbeit und sehnsucht noch nicht im griff. Jedes jahr sag ich mir, ich krieg das nächstes jahr besser hin, aber jedes jahr finde ich mich eines tages an dem punkt wo ich so bin: shit, ich muss mich besser ausbalancieren... ich hab ne zeit lang in paderborn – wo ich meinen bachelor studiert habe – richtig viel meditiert mit der app "calm". Das hab ich mal 36 tage am stück geschafft – ich weiss das so genau, weil die app einem immer so einen streak angezeigt hat. Dann bin ich zu tim nach hannover gefahren. Das war ganz spontan, wir haben so geschrieben und waren so, ey wäre voll cool jetzt abzuhängen und ich bin in die letzte bahn nachts aus paderborn los und... ich hab dann vergessen zu meditieren. Als mein streak am nächsten tag somit gebrochen war, hab ich aufgehört zu meditieren. Balance, find your balance... straight up. Ich sollte nicht so hart zu mir sein, aber ich fixiere mich zu gerne auf richtig falsch licht schatten ja nein gewinnen verlieren.... balance, straight up. Ich müsste am besten wissen, dass es nicht um diese gegensätze geht, aber was soll ich sagen... nobody’s perfect i guess
28.08.2024
Wie geht es deinem Kopf? havent had any complaints. Diesen witz machen die seit staffeln bei rupauls #dragrace, zum ersten mal hab ich drag race auf #netflix in meiner wg in paderborn gesehen. Auf nem hässlischen cremefarbenen ledersofa von #ebaykleinanzeigen
Anyways, ich kann nicht mehr aufhören mir Sachen anzugucken, was laufen zu lassen, ich brauche den sound die ganze zeit. Hab letztens hier gesehen, dass das heisst man versuchz gefühle und gedanken zu unterdrücken. Ich mag dieses kopf aus, augen an... #rupaul hat mal gesagt „youre allowed to look into the darkness, just make sure you dont stare at it." so wie ich den punkt vor dem gänsefüsschen gemacht habe, so macht man es bei wissenschaftlichen arbeiten.. sehr sittlich von mir.
Im #kosovo haben bräute ein paar tage vor der hochzeit in einem verdunkelten raum mit einem roten tuch auf dem kopf laut geweint. Sie klangen dabei alle gleich, es war ein singsang, den sie alle automatisch abspielten. „Mama, warum weint die braut?" - „Weil sie bald zu ihrem mann geht und ihre familie verlässt"…….
Bis heute macht mich das fassunglos lol
22.08.2024
„Du weinst auf der Rückbank und ich weiß nicht wieso
Zusammen eine Last tragen macht sie wohl doch nicht immer leichter
Hier gibt es keine Regeln
Dabei magst du deine Ordnung
Es macht keinen Spaß schlechte Umstände zu akzeptieren
Ich kann gar nicht schreiben
Ich hab nichts in mir
Po du mu shpreh po spo di qysh“
„Was mein Name bedeutet“ habe ich 2022 nach einem Besuch im Kosovo geschrieben.
Ich bin entwurzelt, zwischen zwei Welten, die beide auf ihre Wurzeln pochen - stolz darauf sind, welche zu haben. Die Mirgrationsgeschichte meiner Familie ist kompliziert. Wenn meine Eltern davon erzählen, wie sie herkamen, klingt es wie aus einem Film. Es ist fern für mich. Ich bin in Deutschland geboren und aufgewachsen, in den Kindergarten gegangen und zur Schule, wo ich tagtäglich mit anderen Realitäten konfrontiert war - Realitäten, die nicht aus einer Flucht entstanden sind. Ich hab mich immer bemüht die Geschichte meiner Eltern, meiner Herkunft, für mich zu behalten. Ich wollte dazugehören, wollte eine gute, nette, aufmerksame Deutsch-Albanerin sein. Aber wozu? „Deutschland den Deutschen“… Ich kann euch nicht sagen, wie weh es tut sowas zu hören. Es gibt kein Zurück, wohin denn? Wohin gehen, wenn man keine Wurzeln hat?
Und dann gibt es da noch die andere Seite, die betont, dass ich niemals Deutsch sein werde. Die darum kämpft, dass ich meine albanische Identität nicht vergesse, dass ich sie stolz in und vor mir trage - aber zu welchem Preis? Entscheid dich, wo gefällt es dir besser? In Deutschland oder im Kosovo, fragen alle jeden Sommer. „Beides- hier ist es natürlich schön, weil meine Familie da ist, aber in Deutschland hab ich ja auch meine Freunde…“
„Warum gehen deine Eltern eigentlich nicht zurück mit euch?“ Keine Ahnung, warum gibt es Krieg?
Ich habe dieses Jahr im Frühjahr herausgefunden, was mein Name bedeutet… Ich bin überrascht und auch noch nicht bereit, diesen Namen auszufüllen. Aber ich bin bereit zu erzählen, wozu ich sonst nie Kraft gefunden habe.
08.03.2025
Sabine weißt du noch, wie wir meine erste eigene 1-Zimmer Wohnung weiß gestrichen haben? Die Wände waren vorher einfach dunkelrot gestrichen. Ich erinnere mich auch wie wir diesen Pfirsich-orange-farbenen Ton für die eine Wand zusammen im Baumarkt ausgesucht haben. So wie in Filmen, wo Paare zusammenziehen und es so Baumarktszenen gibt. Oder war das nur bei der Reality TV Sendung „Unsere erste gemeinsame Wohnung“ so, dass es solche Szenen gab?
Little did we know, dass diese erste eigene Wohnung mein finanzieller Ruin für meine 20er bedeuten würde. Ich hab unterschätzt wie teuer große Städte sind. And I paid for it. Ich kann nicht aufzählen, wie oft ich mich gefragt hab, ob ich irgendwann verhaftet werde, weil ich straight up aus meinem Dispo gelebt habe. In Berlin hatte ich oft das Gefühl, dass Menschen das romantisiert haben im Dispo zu sein. Ich hatte keine romantischen Gefühle dazu, nur Panik.
07.03.2025
Ich merke dass sich etwas in mir verändert. „Meine Welt ist im shake“ singt Maurice Ernst mal. Ich habe innerliche Erfahrungen, die klitzeklein sind, aber sich anfühlen, as würden sie viel in mir bewegen. Ich merke, dass ich die letzten Jahre echt gestrampelt habe. Ich konnte nicht damit umgehen nicht zu wissen, was die Zukunft bringt. Wer ich sein werde. Wann ich sein werde, wer ich wirklich bin. Dass ich mal sterben werde. Aber ich war immer ich. Und ich kann jetzt grade auf meine „Fehler“ blicken und mich nicht so stark dafür verurteilen. Ich hab mich für Missgeschicke, verletzte Gefühle, verplante Pläne immer so gerügt. Gerügt, gewürgt, gehasst. Wie oft habe ich gesagt: „Ich bin mir sicher, dass ich das so und so machen werde“ oder „Ich bin mir ganz sicher, dass ich das und das will und das und das überhaupt nicht in Frage kommt“. Und dann passiert das Leben und plötzlich befindet man sich im Widerspruch zu dem, was man so stolz verteidigt hat. Ich will nicht denken, dass ich keine Ziele und Ideale haben sollte oder darf. Aber ich fühle, dass sich etwas in mir öffnet, was mir sagt: „Zuck mal mit den Schultern“. Es ist okay, wenn ich nicht immer felsenfest in meinem Charakter und meinen Entscheidungen bin. Ich lerne jeden Tag dazu, ich möchte mich nicht schlecht behandeln. Ich möchte mich nicht minderwertige fühlen. „Diese Welt ist im change shu sha shu sha“ (Bilderbuch)
06.03.2025
Heute habe ich ein neues englisches Wort gelernt: to coalesce - verschmelzen, zusammenwachsen, zusammenfließen. Es ist eins dieser Worte die sowohl in ihrer Aussprache als auch in Ihrem Aussehen so gut wiederspiegeln, was sie sagen. Coalesce erinnert mich an Korallen im Wasser. Corals in the sea. Siehst du wie die Buchstaben um das Wort bildlich zu beschreiben schon im Wort stecken? Schön oder? Ich finde das deutsche Wort zusammenfließen auch sehr schön, es ist auch ein sehr bildliches Wort. Ich stelle mir vor, wie dünne Wasserlinien ineinander laufen…
05.03.2025
„All the people look at me like I’m a little girl.“ Wann und wie ist man endgültig autonom? - nie. Nie. Nie. Weil man ist immer in der ein oder der anderen Art abhängig. Ist das Gegenteil von Autonomie Abhängigkeit? Ich denke in den letzten Tagen immer mehr darüber nach, dass es kein Endpunkt gibt. Als 9/11 passiert ist, war ich mini. Ich saß ganz nah am Fernseher und es wurden immer wieder die gleichen Bilder gespielt. Ich weinte. Mein Bauch tat weh davon und ja, auch mein Herz. Ich konnte einfach nicht begreifen, was ich da sah. Konnte nicht begreifen, wer sowas tun würde und vor allem WARUM? Ich wartete immer gespannt auf die Aussagen der Nachrichtensprecher:innen, wartete auf Antworten und Begründungen, die mich Ruhe finden lassen würden. Aber nichts machte Sinn. Die Bilder die gezeigt wurden, wurden von dem Song „Only Time“ von Enya hinterlegt. Hab ich mir das eingebildet oder war das so? Dieser Song jedenfalls traf mich mitten ins Herz in diesem Kontext und ich weinte. Ich weinte und weinte und weinte… Was ist das? Diese Machtlosigkeit wenn Grausames passiert. Wie nennt man das? Ich kann nicht autonom sein, wenn andere es nicht sind. Es ist eine schwere, bittersüße Autonomie dann. Anyways, immer wenn man denkt, schlimmer wird nichts, kommen neue Sachen dazu. Vampire Weekend hat das mal in nem Song so gesagt: „But every time a problem ends / Another one begins“. Im song „Harmony Hall“. Guter Song. Ich glaube ich verstehe das auch langsam. Ich verstehe, „das Leben ist keine Einbahnstraße“ (Papa). Mein Vater sagt das echt oft. Ich wollte nie wahrhaben, dass es nicht immer perfekt läuft, dass man nie perfekt sein wird, dass ES nie perfekt sein wird. Aber langsam, doch ganz langsam, versteh ich das im Herzen. Ich will 9/11 damit nicht verharmlosen… aber meine Gedanken neigen zu Extremen, um zu verstehen.
03.03.2025
Wie rebellierst du? Klassische Jugend Rebellionen sind laut aller Menschen rauchen, kiffen, sex und drogen. Alles exzessiv viel. Ich rebelliere zur zeit mit prokrastination. Aber wie bei jeder schlecht durchdachten Rebellion richten sich die negativen folgen an sich selbst statt an das problem. Das problem ist, papa hatte recht: man sollte nicht zu lange studieren, sonst wird es immer schwerer abzuschließen. Ich konnte in meinem ersten Studium meine Matrikelnummer auswendig aufsagen, aufschreiben und denken. Für mein zweites Studium hab ich es trotz der vergangenen Jahre nicht zustande gebracht mir sie zu merken. Ich hole sie bei jedem Formular, zu jeder Prüfungsanmeldung oder email, nochmal irgendwo hervor - ich will nicht wissen, wie oft ich mir meine Immatrikulationsbescheinigung runtergeladen habe, um mir die Nummer anzugucken, abzugucken, abzutippen. Aber immer noch nichts. Es ist März 2025. in den nächsten tagen wird sich entscheiden, ob ich endlich endlich endlich endlich fertig studiert hab. ILLE, es ist zeit!!!
02.03.25
Ich bin krank geworden, einfach Magen Darm Virus. Bin ich die einzige, die manchmal wenn sie sich am liebsten krank zur Arbeit gemeldet hätte, fast geschrieben hätte: sorry, ich kann heut nicht kommen, ich hab Magen Darm. Anstatt: sorry, ich kann heute nicht kommen, ich bin krank.
Ich hab ersteres noch nie geschrieben, weil ich nicht wusste wie sich Magen Darm anfühlt, wie lange es andauert und so. Aber meistens wenn ich darüber nachdachte zu schreiben, dass ich Magen Darm hatte statt zur Arbeit zu gehen (wir reden hier über Nebenjobs ohne Verantwortung), musste ich mich schon hart hinterfragen, like: wow, was ist los? Ist es wirklich so schlimm zu diesem Job zu gehen? Hasst du es da so sehr? Fühlst du dich wirklich so unwohl da? In 9,5 von 10 Fällen bin ich trotzdem zur Arbeit obwohl ich anscheinend lieber krank gewesen wäre als hinzugehen. Und in den 0,5 von 10 Fällen hab ich das Wort Magen Darm Virus nie benutzt. Magen Darm ist Horror. Ich empfehle es keinem. Weder als Ausrede noch als echte Erfahrung. That being said, es geht überraschend schnell vorbei.
25.02.25
Weißt du noch als wir in unseren Einzelbetten in unserem Zimmer lagen und uns gefragt haben, wie unser Leben aussehen wird wenn wir erwachsen werden? Weißt du noch wie wir uns fragten, ob wir jemals ohne unsere Eltern in eigenen Wohnungen leben würden? Weißt du noch wie utopisch uns das erschien? Weisst du noch wie weit weg? Weißt du noch wie groß die Sehnsucht nach der Freiheit sich angefühlt hat, wie sie den Raum eingenommen hat, uns umhüllt hat, bis wir einschliefen - Nacht für Nacht. A e din ma?
23.02.25
Ich sag voll oft und automatisch zu weiblich gelesenen Personen „girl“. Das geht auch manchmal super schnell, nach dem ersten „Hallo“ sagen. Personen „girl“ zu nennen, ist für mich Zeichen der Anerkennung und Zuneigung. Ich frage mich aber immer mehr, ob Personen, die ich „girl“ nenne, denken, dass ich ihr Gender unreflektiert bestimme, ohne nachgefragt zu haben, wie sie sich identifizieren. Manchmal sag ich mittlerweile nach meinem affektivem „girl“ auch direkt dahinter: „Oh sorry“ und lache. Die meisten bestätigen mir dann, dass es okay ist sie „girl“ zu nennen und dann steigere ich meine Zuneigungsform auf „bitch“ um.
22.02.24
Du kannst mir sagen, was du willst, aber in der Musikbubble gönnt keiner irgendwem etwas. Die Ellenbogen und Fäuste mit denen gekämpft wird sind spitz und knochig, das Lächeln steif und trügerisch, die Gewinner wie so oft Männer. Ich dachte Musik ist Kunst, aber at this point ist Musik nichts weiter als Ware, die verkauft werden muss. Zahlen bestimmen deinen Wert, nicht die Geschichten, die du erzählst.
Ich bin geprägt von einer naiven, vertrauensvollen Haltung Menschen gegenüber. Ich gehe immer erst davon aus, dass Menschen zusammen statt gegeneinander arbeiten wollen. Aber wo Kunst stattfindet, gibt es auch Bewertung. Wo Bewertung ausgesprochen wird, herrscht Vergleich. Im Vergleich gibt es nur Gewinner und loser, cool und uncool. Fuck being cool. Fuck you. Cool heißt, anti sein. Cool heißt, sich selbst zu wichtig nehmen. Cool heißt, egoistisch zu sein und unehrlich zu sich selbst. Cool ist kalt und unnahbar. Warum ist unnahbar sein wichtiger als gesellig zu sein? Wo sind meine Leute??
Ich spüre Hass in mir wo Liebe sein sollte, ich fühle Schmerz statt Glück. „Ich fühl mich manchmal einsam und allein“…
15.11.24
Ich zieh mir deine Haut an, leg mich darunter, bis ich nicht mehr atmen kann
Ich bin clever, also depressed
23.10.24
Vielleicht ist umziehen doch eher eine Sache von drei bis vier Wochen anstatt einer Haurukaktion...
17.10.24
Ich will gleich Porridge essen. Ich bin heute sehr traurig gewesen, aber das darf ich ja auch. Ich habe viel geweint. Wahrheit und Realität scheinen/sind so subjektiv. Ich möchte dankbar sein, aber ich denke viel darüber nach, was andere sagen/denken könnten und das hält mich beschäftigt und unzufrieden. Ich möchte neue peanut butter. Mehr möchte ich nicht schreiben. M. meinte, dass ich über andere so viel nachdenke erinnert sie an Mama und Papa und dass ich deren Denkweise komplett adaptiert habe. Das ist mir dann auch schon aufgefallen. Wie kann ich dafür sorgen, dass ich aufhöre mich so zu zermürben? Warum habe ich so viel Angst und wovor? Shayna Klee sagt, sie möchte Entscheidungen aus einem Ort der Liebe und nicht der Angst treffen. Louis Friedmann Thiele sagt "Angst ist kein guter Berater." So ein berühmtes self-help book sagt "Feel the fear and do it anyways." Und was sage ich?
It's gonna be okay, illy, I got u <3
14.10.24
Ich hab mal nem Jungen in die Eier getreten
13.10.2024
Ich dacht es ist Frühling
Doch er war in meinem Herz
09.10.2024
Hallo an alle die zuschauen und sich nicht bemerkbar machen
05.09.2024
"Ich bin dir peinlich," sagt er.
"Ja, weil du siehst aus wie ein Ritter und ich habe dich noch nie jemandem vorgestellt, aber dafür zu sehr von dir geschwärmt."
03.10.2024
Es gibt 3555 presets beim Alchemy und ich wollte die heute mal alle ausprobieren. Konnte auch nicht widerstehen und habe immer und immer größere sound-piles gebaut.
I’ll accept me
I will
I will
29.09.2024
A dad playing ken while his daughter plays barbie... don't know how to feel about it.
28.09.2024
WHO said I couldn’t make it??? Went from 70 followers to 81 in 3 weeks
Follow me because:
• I make super cool/ sad experimental electronic music/indie pop
• Am teaching myself to produce music on my own
• Am learning how to promote projects that mean the world to me!!
19.09.2024
This is your sign to listen to illes music
15.09.2024
Hab heut den ganzen Tag mit bu verbracht, war voll geil. Den Rest des Abends verbringe ich damit uralten Männern beim Shakespeare spielen zuzugucken. Manchmal vergesse ich, wie viel es mir gibt mit
Menschen zu sein die ich liebe und die mich kennen.
Das wars
14.09.2024
Ich wünschte, ich hätte „nein“ niemals als Antwort aktzeptiert. Ich wünschte, ich hätte mich trotz allen Widrigkeiten mehr durchgesetzt. Aber wie viel kann ein Mensch, vor allem wenn er noch jung ist, ertragen? Wie viel Durchsetzungsvermögen ist möglich, wenn man limitiert wird? Ich durfte nicht zum Ballet gehen, obwohl Tanzen meine größte Leidenschaft war, seit ich auf meinen eigenen Füßen stehen konnte. Ich wusste schon damals, dass ich nicht Prima Ballerina werden wollen würde, aber dass ich die Techniken des Balletts brauchen würde, um eine gute Tänzerin zu werden. „Nein, deine Füße gehen davon kaputt – weißt du eigentlich, wie kaputt die Füße von Ballerinas sind?“
Stattdessen „durfte“ ich mich bei der Musikschule anmelden – Geige oder Klavier, das waren meine Optionen. Ich fand beides nicht anregend, ich wollte zum Ballett. Aber hey, besser als gar nichts tun, dachte ich mir. Was tun, wenn deine Eltern nein sagen? Wie hätte ich reagieren müssen? Ich war eingeschüchtert davon, dass sie überhaupt nein sagten. Ich fühlte mich damals schon zu alt, so 10/ 11 Jahre war ich, ich wusste, dass es Tänzerinnen gab, die schon mit 3 zum Ballett geschickt wurden. Aber ich redete mir ein „Vielleicht bist du nicht zu alt... ja klar, du wirst bestimmt eine der älteren sein, aber du kannst es schaffen, wenn du dich genug anstrengst.“ – Nein.
Ich habe es in der Musikschule gehasst, weil ich Geige gelernt habe und es war einfach überhaupt nicht mein Instrument oder meine Ausdrucksweise. Ich wollte tanzen. Ich wollte immer tanzen. Jeden einzelnen Tag, für mehrere Stunden am Tag, tagträumte ich vom Tanzen. Ich habe dann irgendwann einfach selber getanzt, mir selber Choreografien ausgedacht und in der Schule aufgeführt. Die Choreografien sind sehr eindimensional, mir fehlte einfach die Technik und mir fehlten die Skills mir die Technik beizubringen. Aber ist das nicht auch viel verlangt von einem Kind? Sich selbst Tanztechniken beizubringen? Und ja, ich bin weit gekommen mit meinen eigenen Choreografien, ich durfte eine eigene Tanz AG leiten und auch im Fitnessstudio unterrichten, aber so Spaß mir das auch gemacht hat, so sehr fühlte ich mich immer eines: mangelhaft.
Es ist Ironie, dass ich beim Fitnessstudio gekündigt wurde, weil ich keine Tanzausbildung hatte und jemand mit Tanzausbildung stattdessen engagiert wurde. Ich war zu dem Zeitpunkt 18 und ich hörte auf zu tanzen. Ich war an meinem Limit angekommen. Mein Limit an Resilienz und Selbstbewusstsein und do it yourself. Ich wollte nichts mehr als damals darauf bestanden haben zum Ballett zu dürfen. Ich will auch jetzt nicht mehr, als dass ich darauf bestanden hätte. Ich bin jetzt 28. Ich habe nie mehr Choreografien entwickelt im großen Stil und irgendwo mit Mitte 20, haben auch meine Choreografie Tagträume – meine reichste Ressource für Inspiration – einfach aufgehört. Manchmal versuche ich es noch in meinem Kopf, aber es geht nicht. Die Verbindung ist abgebrochen. Zu schmerzhaft die Bilder, die ich niemals im echten Leben umsetzen werde – weil ich es nicht kann. Ich bin traurig über ein verlorenes Leben, das ich nie gelebt habe. Ich bin traurig, dass ich nicht nachholen kann, was mein Herz so sehr begehrt hat. Ich werde nun wie eine erwachsene drecksperson am schreibtisch sitzen und bücher wälzen und auf screens schauen... ich mache das, was in der gesellschaft als normal anerkannt ist. In meinem kopf werde ich immer die erinenrungen daran tragen, dass ich zu was anderem bestimmt war. Aber mein körper ist nun schlapp, ausgehöhlt. Nur noch da um mich von a nach b oder vom sofa ins bett zu tragen. Wie deprimierend. Ich weiß nicht was ich mit dieser erkenntnis soll. Ich weiß nicht....
12.09.2024
Meine Flip Flops liegen heute noch unter meinem Schreibtisch, so wie ich sie zuletzt ausgezogen habe. Ich hab mir seit es warm geworden ist dieses Jahr häufig Gedanken darüber gemacht, was für Flip Flops ich für den Sommer haben möchte. Immer wieder hab ich online tabs dazu geöffnet, auf der Havaianas oder Crocs Seite gestöbert und auch immer die gleiche Paare in einem neuen tab geöffnet, bis ich am Ende des Tages wieder beschloss, sie nicht zu kaufen. 40€ für Flip Flops. Das ist nicht meine Preisklasse. Sadly. Im Zuge meiner Recherche habe ich auch rausgefunden, dass es actually eine Marke gibt, die Flip Flops heißt und diese auch verkauft. Maybe also die Gründer dieses Kultschuhs. Lol.
Ich - so wie viele andere heute auch - habe mich sehr darüber gewundert wie kalt es ist. 10 grad heute morgen… vorgestern wäre ich für meinen Weg zum einkaufen einfach kurz in meine Flip Flops geschlüpft (schwarz, 3,99€, vom Decathlon), heute musste ich Socken anziehen :( ich hasse Socken wie die Pest!
10.09.2024
ich frage mich, ob ich nach meinem Abschluss wirklich mehr zeit für meine eigenen Projekte haben werde oder ob dann plötzlich die Arbeit dazwischen kommt. ich hab so ne Angewohnheit mich immer mit zu vielen Sachen vollzuballern. ich weiss ja jetzt schon dass ich ab Januar ehrenamtlich in einem kuratorischen Kunstprojekt mitarbeite, zwei mal die Woche Therapie haben werde und im besten fall noch ein Volontariat beschreite... wie viel zeit hab ich da noch? aber gut, die Therapie ist eher morgens. das Kuratorium vielleicht 1-2 mal die Woche? und ich könnte mir ja einen Stundenplan schreiben für die zeit, die mir nach dem volo noch übrig bleibt? ich will irgendwie YouTube videos machen, weil mir das spass macht mein leben zu dokumentieren, ähnlich wie ein Tagebuch. ich komme nur nicht zum schneiden zur zeit. ich will auch gerne nochmal Julia cameron's artist way machen, weil mich das beim ersten mal schon weit gebracht hat und ich bis heute noch davon zehre... hm... balance?
03.09.2024
Ich hab Bauchschmerzen. Wie soll ich mich erklären auf der Bühne? Ich würde gerne prägnant zusammenfassen, was ich denke und fühle - worum es in meinen Songs geht, aber es geht nicht. Ich fühle mich in der Pflicht dafür Worte zu finden, aber umso mehr ich darüber nachdenke, desto höher wird mein körperlicher Schmerz. Ich will weder nur sagen: wusstet ihr dass es im Kosovo keine Frauenrechte gibt? Noch will ich sagen, es fühlt sich scheiße an, dass ich in einem Land lebe in dem der Fremdenhass steigt. Wusstet ihr, dass ich Angst habe im gleichen Alter wie meine Eltern auswandern zu müssen? Dass ich Angst habe dass alle meine Bemühungen mir hier ein Leben aufzubauen gescheitert sind? Dass ich mir manchmal wünschte ich wäre einfach im Kosovo aufgewachsen, dann wäre ich wenigstens nicht in zwei gespalten. Dass ich die patriarchalen Werte aus der kosovarischen Kultur aber verabscheue und auch hasse dass viele Kosovo Albaner sie weiter in sich tragen. Ich hasse es traurig zu sein, ich hasse es traurige Musik zu machen, aber es ist traurig migrantische Wurzeln zu haben.
31.08.2024
Meine eltern waren wegen allem immer irgendwie so streng for no reason. Es gab die großen sünden, wie: du darfst nicht mit jungs befreundet sein und dein partner (an partnerin ist schonmal überhaupt nicht zu denken gewesen) muss albanischer herkunft sein. Aber dann gab es auch so kleine sachen, wo ich jetzt grade wirklich so bin: hm, really? Als ich in der ersten klasse war, sind wir mit meiner 6-köpfigen familie in ein haus gezogen. Das haben papa und mein onkel selbst gebaut, die hatten damals eine gemeinsame baufirma. Das war so aufregend, ich war so häufig bei dieser baustelle und ich erinnere mich immer noch an den duft meines zimmers, als ich es zum ersten mal bezogen habe. Okay, unseres zimmers, ich hatte kein eigenes lol. Aber ich schweife ab. Als kind geht man ja tendenziell schon eher früh schlafen. Was ist da so wohl das späteste wann man wach ist? 22 uhr? Wenn ich mal schlechter schlafen konnte oder nicht durschlafen konnte, bin ich – insegsamt eher selten – nach unten ins wohnzimmer, um zum beispiel nochmal ein glas wasser zu trinken. Aber der weg in dieses wohnzimmer war immer mit so einer riesigen anspannung verbunden, herzrasen, schwitzige hände... und meistens hab ich dann die türklinke des wohnzimmer ganz ganz langsam runtergedrückt, damit sie keine geräusche macht. Ich malte mir immer aus, dass ich angeschrien werde, weil ich wach bin, weil ich unten bin. Ich finde diese angst rückblickend so traurig und lustig zugleich. Aber wir wurden echt viel angeschrien, für kleine dinge, für große, für mittlere. Und ich hasse es angeschrien zu werden. Ich schreie selber viel glaube ich. Ich hasse das. Jedenfalls war der weg von meinem dunklen kinderzimmer, runter ins wohnzimmer – auch in dunkelheit, denn an licht im flur anmachen war kaum zu denken für mich – immer so ne kleine mission, eine mutprobe. Und wenn ich dann, die türklinke in der hand, ganz leise und viel zu langsam die tür zum wohnzimmer öffnete, strahlte mir ein gemütliches stehlampen licht entgegen und meine eltern, die zusammen vor dem fernseher saßen. Sie waren dann immer sehr zart „oh, was ist denn? Oh, ist alles gut bei dir?“ – „ja, also ich wollte nur was trinken.“
Wenn ich doch eigentlich erwartet hätte „lugati nates (nachtgeist), was machst du denn jetzt hier? Wieso bist du wach? Immer das gleiche mit euch, ihr seid verrückt, keni me ma nxjerr spirtin...“ ihr werdet mir mein geist aus dem körper ziehen. Ein wenig dramatsich oder? Jetzt bin ich erwachsen, ich kann aufstehen und schlafen wann immer ich will
30.08.2024
„Baby schenk mir wein ein, baby baby schenk mir wein ein...“
Mein vater hat von alkohol immer migräne bekommen, und wir reden nicht von so exessivem saufen sondern von so einem glas bier. Deshalb hat er nie bier getrunken. Wein ging aber, aber manchmal eben auch überhaupt nicht. Der punkt ist; ich hab mir immer gewünscht, dass ich nicht auch so sein würde, weil es sah immer nach so viel spaß und genuss aus für die leute, die trinken konnten ohne health hazard.
Ich vertrag auch nix. Ich versuche es immer und immer und immer wieder und jedes mal bin ich dead. So ne scheisse. Ich will eine saufende baddie sein manchmal... ich mag sekt auf ice. Ice cube auf meiner haut... mir ist schlecht, ich hab kreislauf, ich fühl mich alt und unsexy. Nicht trinken ist unsexy, das ist die message, die ich in mir hab. Letztens hat A. mir erzählt, sie möchte das mit dem alkohol besser kontrollieren und nicht immer trinken, weil alle anderen trinken. Ich finde es gut, dass sie darüber reflektiert, aber alkohol ist so ne bitch, man entkommt ihr nicht. Sie ist überall und sie kommt in verschiedenen farben und mit ice würfeln... ich wünschte, ich könnte grade sekt auf ice, dann einen aperol, dann ein whisky sour – die haben immer diese übel krassen großen ice cubes, damn – dann ein dark & stormy, dann ein cuba libre, dann ein, nein zwei espresso martini, dann noch irendwas mit vanille, nein, noch ein whisyk sour, damn... ich will das jetzt alles hinteinander trinken, jetzt und hier, 8.33 uhr. Ich will das wirklich. Aber ich kann das halt nicht. Keiner kann das wirklich, wenn wir ehrlich sind.
29.08.2024
Hab schon immer viel zeit allein verbracht - erst als ich angefangen habe zu studieren und nicht mehr zuhause gelebt habe, hab ich mich richtig regelmäßig mit freundinnen getroffen. Mit übernachten. Mit so lange draussen bleiben wie ich wollte, ohne autokennzeichen checken, ob das jemand sein könnte, der mich nicht draussen sehen durfte. Travis scott singt in nem song mit kid cudi
„Balance, find your balance
God said it's my talent
Sprinkle a little season on the salad”
Ich habe diese balance zwischen freundschaft und freizeit und arbeit und sehnsucht noch nicht im griff. Jedes jahr sag ich mir, ich krieg das nächstes jahr besser hin, aber jedes jahr finde ich mich eines tages an dem punkt wo ich so bin: shit, ich muss mich besser ausbalancieren... ich hab ne zeit lang in paderborn – wo ich meinen bachelor studiert habe – richtig viel meditiert mit der app "calm". Das hab ich mal 36 tage am stück geschafft – ich weiss das so genau, weil die app einem immer so einen streak angezeigt hat. Dann bin ich zu tim nach hannover gefahren. Das war ganz spontan, wir haben so geschrieben und waren so, ey wäre voll cool jetzt abzuhängen und ich bin in die letzte bahn nachts aus paderborn los und... ich hab dann vergessen zu meditieren. Als mein streak am nächsten tag somit gebrochen war, hab ich aufgehört zu meditieren. Balance, find your balance... straight up. Ich sollte nicht so hart zu mir sein, aber ich fixiere mich zu gerne auf richtig falsch licht schatten ja nein gewinnen verlieren.... balance, straight up. Ich müsste am besten wissen, dass es nicht um diese gegensätze geht, aber was soll ich sagen... nobody’s perfect i guess
28.08.2024
Wie geht es deinem Kopf? havent had any complaints. Diesen witz machen die seit staffeln bei rupauls #dragrace, zum ersten mal hab ich drag race auf #netflix in meiner wg in paderborn gesehen. Auf nem hässlischen cremefarbenen ledersofa von #ebaykleinanzeigen
Anyways, ich kann nicht mehr aufhören mir Sachen anzugucken, was laufen zu lassen, ich brauche den sound die ganze zeit. Hab letztens hier gesehen, dass das heisst man versuchz gefühle und gedanken zu unterdrücken. Ich mag dieses kopf aus, augen an... #rupaul hat mal gesagt „youre allowed to look into the darkness, just make sure you dont stare at it." so wie ich den punkt vor dem gänsefüsschen gemacht habe, so macht man es bei wissenschaftlichen arbeiten.. sehr sittlich von mir.
Im #kosovo haben bräute ein paar tage vor der hochzeit in einem verdunkelten raum mit einem roten tuch auf dem kopf laut geweint. Sie klangen dabei alle gleich, es war ein singsang, den sie alle automatisch abspielten. „Mama, warum weint die braut?" - „Weil sie bald zu ihrem mann geht und ihre familie verlässt"…….
Bis heute macht mich das fassunglos lol
22.08.2024
„Du weinst auf der Rückbank und ich weiß nicht wieso
Zusammen eine Last tragen macht sie wohl doch nicht immer leichter
Hier gibt es keine Regeln
Dabei magst du deine Ordnung
Es macht keinen Spaß schlechte Umstände zu akzeptieren
Ich kann gar nicht schreiben
Ich hab nichts in mir
Po du mu shpreh po spo di qysh“
„Was mein Name bedeutet“ habe ich 2022 nach einem Besuch im Kosovo geschrieben.
Ich bin entwurzelt, zwischen zwei Welten, die beide auf ihre Wurzeln pochen - stolz darauf sind, welche zu haben. Die Mirgrationsgeschichte meiner Familie ist kompliziert. Wenn meine Eltern davon erzählen, wie sie herkamen, klingt es wie aus einem Film. Es ist fern für mich. Ich bin in Deutschland geboren und aufgewachsen, in den Kindergarten gegangen und zur Schule, wo ich tagtäglich mit anderen Realitäten konfrontiert war - Realitäten, die nicht aus einer Flucht entstanden sind. Ich hab mich immer bemüht die Geschichte meiner Eltern, meiner Herkunft, für mich zu behalten. Ich wollte dazugehören, wollte eine gute, nette, aufmerksame Deutsch-Albanerin sein. Aber wozu? „Deutschland den Deutschen“… Ich kann euch nicht sagen, wie weh es tut sowas zu hören. Es gibt kein Zurück, wohin denn? Wohin gehen, wenn man keine Wurzeln hat?
Und dann gibt es da noch die andere Seite, die betont, dass ich niemals Deutsch sein werde. Die darum kämpft, dass ich meine albanische Identität nicht vergesse, dass ich sie stolz in und vor mir trage - aber zu welchem Preis? Entscheid dich, wo gefällt es dir besser? In Deutschland oder im Kosovo, fragen alle jeden Sommer. „Beides- hier ist es natürlich schön, weil meine Familie da ist, aber in Deutschland hab ich ja auch meine Freunde…“
„Warum gehen deine Eltern eigentlich nicht zurück mit euch?“ Keine Ahnung, warum gibt es Krieg?
Ich habe dieses Jahr im Frühjahr herausgefunden, was mein Name bedeutet… Ich bin überrascht und auch noch nicht bereit, diesen Namen auszufüllen. Aber ich bin bereit zu erzählen, wozu ich sonst nie Kraft gefunden habe.